Wie geht das und was hat das mit Kunstunterricht zu tun? Das haben im letzten Halbjahr die beiden Kunstkurse der E-Phasen herausfinden können. Im Rahmen eines schulübergreifenden Kunstprojekts in Kooperation mit der Gesamtschule Ost ging es um die ästhetische Erkundung des Bremer Ostens, um die künstlerische Auseinandersetzung mit den Stadtteilen Vahr, Tenever und Osterholz. Tatkräftig unterstützt wurde das Projekt dabei durch das Digital Impact Lab und das Bürgerzentrum Vahr.

Kunst kann uns dazu veranlassen, uns mit Dingen neu auseinanderzusetzen, einen anderen, vielleicht ungewöhnlichen Blick einzunehmen und neue Erfahrungen zu sammeln. Sich künstlerischer Strategien zu bedienen kann uns helfen, unsere Welt unter ganz neuen Blickwinkeln zu betrachten, sie zu hinterfragen, sich in sie einzumischen und diese neuen Perspektiven auch für andere sichtbar zu machen.

Die erste Phase wurde vom Digital Impact Lab durch sogenannte Lern-Bits begleitet, welche viele der abschließenden Arbeiten bereichert haben. Wir sind gemeinsam zum Soundhunting in die Berliner Freiheit und ins Schweizer Eck aufgebrochen, haben mit Google Street View die Straßen unserer Quartiere erkundet, uns beim Spazieren komplexe Fragen gestellt und Urban Sketching auf dem Osterholzer Friedhof betrieben. Es ging darum, unsere direkte Umgebung ganz bewusst wahrzunehmen, uns von außerschulischen Orten und von anderen Künstler*innen inspirieren zu lassen.

In einer zweiten Phase ging es dann daran, eigene Kunstwerke zu erstellen. Aber wie kann man sich einen solchen künstlerischen Schaffensprozess vorstellen? Es bedeutet, dass man ein eigenes Interesse oder eine Idee entwickelt, dieser nachgeht, eine Position entwickelt und einen Ausdruck für sie findet, mit dem man sie der Welt kommunizieren kann. Nicht selten bedeutet dieser Prozess aber auch, Ideenlosigkeit überwinden zu müssen, Frustration auszuhalten und sich selbst gut zu organisieren, um tatsächlich ein künstlerisches Werk hervorzubringen.

Die abschließenden Arbeiten sind Ausdruck von eben solch einem Prozess. Entstanden sind

  • Werke, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit Fragen auseinandergesetzt haben,
  • Arbeiten, die einem Gedanken folgen und versuchen, ihm Ausdruck zu verleihen,
  • Bilder, die uns in persönliche Momente, teils intime Empfindungen einbeziehen,
  • Serien, die die Welt um uns zeigen, sie bewerten oder verändern,
  • Kunst, die uns zum Nachdenken anregen kann.

Zu sehen war diese Vielfalt der Ergebnisse im Bürgerzentrum Vahr, welches uns bei einer Ausstellung und Vernissage in ihrem Haus unterstützt hat. Einen wunderbaren visuellen Einblick bietet folgender Beitrag von Rolf Diehl auf Vahr-Report:

<https://vahreport.de/die-vahr/vahr-oeffentlich/soziale-einrichtungen/schulen/kurt-schumacher-allee/6273-310-01-vernissage-ksa.html>

<https://vahreport.de/sendungen/sendungen-2022/februar-22/6292-310-01-vernissage-ksa-ok.html>

Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!